700 Millionen Euro für den Ausbau von Rastplätzen

Neue Rastplätze für ganz Deutschland

Die Situation für LKW-Fahrer ist derzeit nicht gerade rosig. Fahrer von Lastkraftwagen haben sich an sehr strenge Bedingungen im Rahmen ihrer Ausübung des Berufs zu halten. Schon ein kleiner Verstoß kann ernsthafte Konsequenzen haben, die bis zum Verlust des Führerscheins reichen. Dabei ist der Wille bei den Fahrern durchaus da, die Ruhezeiten und andere Vorgaben einzuhalten. Allerdings fehlt es bis heute an ausreichend Rastplätzen.

Die derzeitige Situation ist unhaltbar

Der Fernlastverkehr mit dem LKW nimmt immer mehr zu. Auch in den Zeiten der Krise ist der gesamte Anteil in diesem Sektor eher gestiegen, als gefallen. Das bedeutet derzeit für die Fahrer vor allem viel Stress. Dieser bezieht sich aber leider nicht nur auf die hohe Zahl der Aufträge. Auch die Suche nach einem Autorastplatz gestaltet sich immer schwieriger. Auf den wenigen vorhandenen Rastplätzen kommt es häufig zu Engpässen und nicht jeder Fahrer findet immer rechtzeitig einen Standplatz. Das schlägt sich natürlich auch auf die Ruhezeiten, sowie die Liefergeschwindigkeit aus. Lieber hört man früher auf und bekommt dann sicher einen Standplatz, als dass man das Risiko einer Kontrolle mit den damit verbundenen Konsequenzen auf sich nimmt. Diesem Umstand möchte die Ampel-Koalition nun endlich begegnen. Derzeit sind knapp 700 Millionen für den Ausbau, sowie für die Erneuerung von vorhandenen Rastplätzen im Bundeshaushalt vorgesehen. Denn auch an den Zuständen hapert es oft und Rastplätze in Deutschland gelten nicht grade als der Ort, an dem man sich gerne aufhalten möchte. Luxus wird zwar nicht benötigt, aber immerhin die wichtigsten Bedürfnisse und eine Überwachung der Anlagen sollte zu jeder Zeit gewährleistet sein.

700 neue Stellplätze für 700 Millionen Euro

Zugegeben: Dieser Vergleich hinkt etwas und suggeriert, dass jeder Stellplatz knapp eine Million Euro kosten würde. Das ist natürlich überhaupt nicht der Fall und wäre auch ein Preis, mit dem man eher im Luxusbereich der Stellplätze wäre und nicht in der bekannten Qualität. Allerdings entspricht die Zahl 700 im Bereich der Stellplätze dem Plan, der verabschiedet wurde. Insgesamt soll diese Stückzahl effektiv neu geschaffen werden. Kritiker monieren schon jetzt, dass die gesamte Zahl im Bundesgebiet deutlich höher sein müsste. Gerade an den stark frequentierten Verkehrswegen bräuchte es mehr Stellplätze, und das flächendeckend. Der größte Teil des Budgets dürfte für die Renovierung bestehender Stellflächen ausgegeben werden. Diese sind oft in einem sehr mangelhaften Zustand. Schlaglöcher gehören hier ebenso zu den dauerhaften Themen, wie der Zustand oder das schlichte Fehlen von sanitären Anlagen. Dazu kommt eine oft mangelhafte Überwachung, die auch im Vorbeifahren nicht gewährleistet ist. Das Konzept zielt deswegen vor allem darauf ab, die Infrastruktur und die baulichen Gegebenheiten zu verbessern. Notsprechanlagen sollen ausgetauscht, sanitäre Einrichtungen renoviert und die Stellflächen auf einen soliden baulichen Stand gebracht werden. Bedenkt man die hohe Zahl an vorhandenen Rastplätzen und vergleicht diese mit der zur Verfügung stehenden Summe, dann kommt schon die Frage auf, ob dieses Geld alleine reicht.

Die Ampel setzt eher auf den Schienenverkehr

Der Ausbau der Stellplätze gehört nicht gerade zu den höchsten Prioritäten der aktuellen Regierung. Angesichts der Krisen, welche ja international und von hoher Gewichtung sind, ist das auch irgendwie verständlich. Dazu kommt, dass der Fernverkehr gerade bei den Grünen ein eher negatives Image hat. Es fiel vermutlich leicht, die Summe des Geldes etwas niedriger zu halten, wenn dafür der Fernverkehr auf der Schiene effektiv gefördert werden kann. Laut der Meinung von Experten bräuchte es deutlich mehr als 700 Millionen Euro, um der Situation eine langfristig hochwertige Lösung angedeihen zu lassen. Insgesamt wird ein Finanzierungsbedarf von knapp 2 Milliarden Euro angepeilt, die sich unter den aktuellen Umständen im Haushalt allerdings nicht freimachen lassen. So werden die 700 Millionen Euro im Rahmen des Finanz- und Realisierungsplans der Autobahn GmbH wohl eher ein Tropfen auf dem heißen Stein, und nicht die endgültige Lösung bedeuten. Besser als nichts, so möchte man meinen. Aber eben leider auch nicht genug. Die gesamte Logistik wird weltweit eher zunehmen als abnehmen. Im Vergleich zu Schienenprojekten, die bekanntlich eh nur mit großen Summen umgesetzt werden können, ist der Ausbau der Rastplätze ein kleines Vorhaben. Diese sind aber zwingend notwendig, denn nur ausgeruhte Fernfahrer können das Maximum an Leistung erbringen und die Fracht sicher zum Zielort transportieren. Auch wenn jetzt nicht genügend Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden können, so muss die Regierung das Problem im Hinterkopf behalten und in ein paar Jahren endgültig im Sinne der Sicherheit im Straßenverkehr lösen.

Fazit: Mehr wäre besser, ist aber nicht möglich

Für die Fernfahrer bedeutet die Finanzspritze erst einmal eine Erleichterung. Diese ist aber, zumindest aus langfristiger Perspektive, nicht groß genug und sollte weiter verfolgt werden. Die Daten für das Projekt wurden 2018 erhoben und es dürfte klar sein, dass der Bedarf eher steigen als sinken wird. Gerade an den wichtigen Fernverkehrsstrecken kommt es regelmäßig zu Zwischenfällen und Fernfahrer brauchen eine gute Versicherung, um wirklich für alle Fälle und zu jeder Zeit abgesichert zu sein. Die passende gewerbliche Versicherung ist ohnehin schon Pflicht, bekommt aber in diesen Zeiten einen noch höheren Stellenwert. Der klassische Autobahnrastplatz wird noch über einige Zeit hinweg ein wichtiges Thema sein und Experten beschäftigen. Dieser ist mindestens ebenso notwendig, wie eine gute LKW Versicherung zur Absicherung des Fahrers und des Fahrzeugs.